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Schwäbische Toskana

Reisebericht Schwäbische Toskana vom 15.6. – 18.6.23

 

Mitte Juni, bereits stand die erste viertägige Tour auf dem Programm. Für einmal war das Reiseziel nicht sehr weit weg. Löwenstein lag nur gerade zweihundertvierzig Kilometer nördlich des Startpunktes auf dem Rietackerparkplatz bei uns in Seuzach. In zwei Stunden und dreissig Minuten wäre das Ziel schon erreicht gewesen. Nur ist unsere Berufung mit dem Motorrad die Landschaften zu geniessen, zu entdecken und auch einiges zu erleben. Alle drei Punkte haben wir auf dieser Reise im vollen Umfang serviert bekommen.

 

Besammlung war am Donnerstag früh um siebenuhrfünfzehn. Abfahrt eine viertel Stunde später. Für einmal hatten wir eine stattliche Gruppe zusammen. Dreizehn Personen mit zwölf Töff’s hatten sich für diese Reise angemeldet. Pünktlich machten sich die komplette Gruppe auf den Weg, vorbei an den Dörfern des Weinlandes via Trüllikon nach Diesenhofen. Dort überquerten wir den Rhein nach Deutschland und fuhren weiter nordwärts bis kurz vor Engen. Da ging es rechts weg, um das Städtchen zu umfahren. Wir begegneten bekannten Ortschaftsnamen wie Neuhausen. Nur dreissig Kilometer weiter durchfuhren wir bereits ein weiteres Neuhausen, aber diesmal ob Eck. Zum Kaffeehalt trafen wir wie geplant um neun Uhr beim Knopfmacher ein. Ein Restaurant mit Hotel mit herrlicher Aussicht auf das Donautal. Unweit vom Hotel der Knopfmacherfelsen, ein Ort mit Sagen umwogendem Hintergrund.

 

 

Knopfmacherfelsen mit Blick in das Donautal

 

Frisch gestärkt führte und die Reise durch schöne Täler, Kurve an Kurve, auf der einen Hügelseite hoch damit wir auf der gegenüberliegenden Seite wieder hinunterfahren konnten. Gut geplant fuhren wir Strassen, die an Wochenenden für Motorräder gesperrt sind. Die Gründe sind klar, der Übermut, unvernünftige Fahrer und oder dumme Zufälle forderten in vergangener Zeit zu viele Opfer, so dass es leider ohne einschneidende Konsequenzen nicht mehr ging. Nur eine kurze gedankliche abschweife, immer mit dem Gedanken am Abend gesund anzukommen. Wir genossen die Strassen und kehrten nach dem ersten Tankstopp zum Mittagessen in Godmadingen, im Restaurant «zum Lamm» ein. Die Reise führte uns nun in die verkehrsreiche Gegend rund um Stuttgart. Über kleine und noch kleinere Strassen konnten wir dem starken Verkehr ausweichen, so dass wir auch mit Kaffeehalt in Reichenbach an der Fils und einem weiteren Tankstopp unser Ziel, der Landgasthof Roger in Hösslinsülz, Gemeinde Löwenstein, auf die geplante Minute erreichten.

 

Das Hotel, eine gute Wahl. Alles stimmte, Essen gut, Gastlichkeit wie man sich das wünscht und der Chef des Hauses sehr um das Wohlergehen der Gäste bemüht.

 

Der zweite Tag startete für Frühaufsteher mit einem herrlichen Sonnenaufgang über dem Breitenauer See und später einem feinen Frühstück für alle.

 

 

Sonnenaufgang am Breitenauer See

 

Wir starteten in Richtung Norden an Heilbronn vorbei zum Neckar. Der Fluss begleitete uns über einige Kilometer bis nach Hirschhorn. Dort versuchten wir auf dem Schloss einen Kaffee zu erhalten. Leider war niemand anzutreffen und so hatten wir wenigstens Zeit, um unser pflichtiges Gruppenfoto zu schiessen. Der Einzige der auf dem Foto fehlt, natürlich der Schreiberling.

 

 

Besuch auf Schloss Hirschhorn

 

Ohne Kaffee führte uns das Navi durch die Landschaft voller Weinberge, idyllischen Dörfern, grossflächige Wälder bis hin zu Burgen und Schlössern. Nach einen kurzen Fototermin am Marbachsee und dem Tankstopp, dieser wird alle einhundertsechzig Kilometer geplant, Grund kleinster Tank, trafen wir zum Mittagessen in Miltenberg ein. Ein Städtchen am Main mit Flussanschluss und Fachwerkbauten, dass jährlich sehr viele Touristen anzieht, letztes Jahr waren es nur schon über sechzigtausend Übernachtungen, dazu noch die Tagestouristen wie wir. Nach der Kleinstadtbesichtigung und dem Mittagessen führten uns unsere Räder durch Teile des Odenwaldes wieder südwärts bis zum nächsten Halt in Buchen im Odenwald. Die nachfolgenden Kurven brachten uns in 90 Minuten zurück ins Hotel. Dort wartete eine unverhoffte Überraschung auf unseren Präsidenten. Er hatte am heutigen Tage Geburtstag. Aus diesem Grunde wurde der doch älter gewordene Herr auch am Töff- Parkplatz mit dem Seniorenmobil abgeholt.

 

 

Präsident mit Seniorenmobil und Michael Roger, Hotelier

 

Nicht genug, spontan fädelte unser Hotelier noch eine Rebbergfahrt mit Traktor und Wagen ein. Bei einer Degustation von Wein, Williams und Gin liessen wir den Geburtstag und den Abend gemütlich ausklingen.

Der dritte Tag führte uns zur Stadtbesichtigung nach Schwäbisch Hall. Auf dem Marktplatz war Markt wie es sich gehört. Die Fachwerkhäuser verleite dem munteren Treiben seinen Scharm, den wir ebenfalls für kurze Zeit genossen. Die Reise führte uns darauf hin weiter nach Langenburg. Leider konnte der Innenbereich des Schlosses Langenburg, das seit 1235 die Residenz der Fürsten Hohenlohe- Langenburg ist, nur gegen Gebühr besichtigt werden.

 

 

Kulisse vor Schloss Langenburg

 

Wir genossen die Mittagspause und schauten etwas dem munteren Treiben der Touristen und einem Hochzeitspaar vor toller Kulisse zu. Das hätte noch lange so gehen können, nur mussten wir unser terminiertes Programm einhalten. Da wir schon wieder mehr als die Hälfte unserer Reisezeit in der Schwäbischen Toskana hinter uns hatten, genossen wir den Nachmittag mit vielen langen und engen Kurven, eine nach der andern, bis wir nach weiteren achtzig Kilometern beim Kloster Schöntal eintrafen. Es ist warm geworden, wir kühlten uns mit einem Eis oder Getränk. Zum Abschluss noch die letzten Kurven, den Parkdienst am Fahrzeug und dann war schon bald wieder Zeit für den abendlichen Ausklang.

 

Tag vier, der letzte Tag unserer Tour startete gemütlich. Etwas Verspätung am Start und die Ansage, dass es an diesem Sonntag dreissig Grad und mehr gebe, liess mich entscheiden, dass die Reiseroute ab dem Mittag direkter ausfiel als ursprünglich geplant. So verabschiedeten wir uns von sehr vorbildlichen Gastgebern und machten uns auf den Rückweg nach Seuzach. Nach dem reichhaltigen Frühstück brauchten wir nur eine kurze Getränkepause, um auch einmal die Füsse zu vertreten. Die Fahrt führte uns diesmal westlich von Stuttgart südwärts bis zu der Nagoldtalsperre. Am See, ein Treffpunkt für Motorradliebhaber der sehr begehrt ist. Im Restaurant bekamen wir köstliche leichte Kost, die uns genügend Energie für die letzten einhundertfünfzig Kilometer gab. Die letzte längere Mittagspause liessen wir aus, hielten aber zwei Mal kurz an, um die verlorene Feuchtigkeit wieder aufzunehmen. Neunzig Minuten früher als geplant und doch mit einer Rollzeit von einundzwanzig Stunden, dazu etwas mehr als tausendzweihundert Kilometer, trafen alle wohlbehalten wieder zu Hause ein. Einmal mehr haben wir das Reisen genossen und vieles erlebt. Wir freuen uns bereits heute auf die nächste Tour.

 

Jürg Flacher

 

 

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