Apenninen-Tour vom 12. – 15. September 2014
Früh aufstehen war angesagt, denn die bevorstehenden 600km mussten so zurückgelegt werden, dass wir spätestens bis zur Nachtessenszeit im Hotel ankommen sollten. Wir trafen uns um 06.15 Uhr auf dem Rietacker Parkplatz und konnten pünktlich um 06.30 Uhr Richtung Pontremoli losfahren. Ziel war das Hotel Ca del Moro Resort inmitten der Apenninen. Pontremoli ist mit 7500 Einwohnern etwas grösser als Seuzach, liegt in der Region Toskana und gehört zur Provinz Massa-Carrara.
Der Weg führte durch das Toggenburg zum ersten Kaffeehalt in Wildhaus. Leider konnten wir nicht auf die Regenkleider verzichten, denn wir streiften immer wieder eine Regenfront. Beim nächsten Kaffeehalt auf dem Wolfgang bekamen auch die Motorräder ihren Saft. Nun nahmen wir die ersten Höhen in Angriff und fuhren Richtung Flüela Passhöhe. Das Tempo verlangsamte sich bis auf Schrittgeschwindigkeit, weil wir den Schneebeschlag auf dem Visier zur Seite schieben mussten. Die Temperatur war unter Null.
Extreme Bedingungen müssen mit Vorsicht genossen werden
Während der Fahrt durch das Engadin Richtung Berninapass lockerte sich der Himmel auf und einige Sonnenstrahlen begrüssten uns auf der Passhöhe, wo auch der Mittagshalt stattfand. Von da an ging es ohne Regenkleider weiter und in Tirano hatten wir bereits Temperaturen weit über 20 Grad. Der Himmel war blau und wir genossen die italienische Landschaft bis zum Autobahnanschluss Breschia. Nun standen uns einige Kilometer Schnellstrasse bevor. Die Autobahn von Parma Richtung La Spezia ist eine Besonderheit für die Töffahrer. Viele hohe Viadukte und langgezogene schnelle Kurven prägen die Rennbahn, zwar ein grosses Vergnügen, aber auch sehr anspruchsvoll.
Eine herrliche Infrastruktur erwartete uns im Hotel
Im Hotel angekommen wurden uns in guter Vorbereitung die Zimmerschlüssel gleich übergeben. Eine Abkühlung im Pool oder eine kleine Massage im Whirlpool tat uns gut und das feine 4-Gang-Menue war dann noch der krönende Tagesabschluss.
Am zweiten Tag erforschten wir die tolle Landschaft und die endlosen Kurven der Apenninen. Rund 250km fuhren wir durch Anhöhen, Täler und Pässe. Noch nie erlebten wir so viele Kurven an einem Tag wie auf diesen Strecken, einfach unglaublich und anstrengend. Leider waren die Strassenverhältnisse nicht mit unseren zu vergleichen. Die Deformierungen, Risse, Löcher und fehlende Strassenteile beschäftigen uns sehr, aber auch unsere Maschinen litten darunter. Doch die Erlebnisse dieser Landschaften machten den schlechten Eindruck der Strassen wieder wett.
Die Schönheiten der Apenninen sind grenzenlos
Am dritten Tag fuhren wir nach Massa zum Strand und verbrachten dort auch die Mittagspause. Unterwegs suchten wir noch eine Grotte auf und zum Zvieri erhielten wir das heiss ersehnte Gelati mit der grossen Kelle angerührt. Wir hatten auch jeden Abend Zeit uns noch im Pool zu vergnügen und die Restenergie noch zu verbrauchen, bis wir nach dem Nachtessen müde ins Bett fielen.
Für einmal lagen die Stiefel im Sand
Leider begann bereits der vierte Tag und es hiess nach Hause zu fahren. Um etwas schneller unterwegs zu sein, nahmen wir die Autobahn bis hinauf in die Schweiz, kurz vor den Lukmanierpass. Das Mittagessen stärkte uns für die bevorstehenden Pässe Lukmanier und Oberalp. Danach ging es über die Axenstrasse bis nach Horgen, wo uns die Fähre nach Meilen brachte. Genau nach Plan landeten wir in Seuzach, glücklich wieder zu Hause mit einem gefüllten Erlebnisrucksack von 1650km. Die Eindrücke waren gewaltig, die Leistungen jedes einzelnen Fahrers und Maschine aber auch.
Dario Casa