Rhein / Mosel Tour
4- Tages Tour Rhein / Moseltour
Die erste vier Tages Tour des Jahres stand vom 21. bis zum 24. Juni auf dem Programm. Die Vorfreude zu jeder Tour muss schon riesig sein, da stehen doch die ersten Teilnehmer bereits eine halbe Stunde vor Abfahrt bereit. Also pünktlich zu starten war kein Problem und wir durchfuhren alsbald das Zürcher Weinland bis nach Rheinau (CH) und querten gleich die Grenze zu Deutschland. Flüssig ging die Fahrt auf den Nebenstrassen durch den Schwarzwald bis zum Mittagshalt in Rheinau (DE).
Von dort führte uns das Navi über den Rhein nach Frankreich, wir durchquerten in nördlicher Richtung die Vogesen bis wir schon bald wieder deutschen Boden unter den Rädern hatten. Herrlich und Ideal war bei der Reise das Rezept der wechselnden Fahrbedingungen. Kurvenreich durch schmale Täler schlängeln, zügig in weiten Bögen unterwegs zu sein, gemütlich über Land rollen oder auf der Autobahn Gas geben, diese Punkte trugen neben den Pausen zu einer optimalen Fahrsicherheit bei. So trafen wir dann auch planmässig im Hotel Bergschlösschen in Simmern (Hunsrück) ein.
Simmern, Städtchen mit ca. 8500 Einwohnern
Bald waren alle aus den Schutzkleidern geschloffen und wir trafen uns zum gemütlichen Willkommenstrunk und zum köstlichen Abendessen.
Der Hunsrück, gelegen zwischen dem Mittelrhein und der Mosel, bot uns eine herrliche Landschaft mit vielen Sehenswürdigkeiten. Auch riesige Windparks sind in dort beheimatet. All das erkundeten wir in den folgenden beiden Tagen.
Bei schönstem Wetter starteten wir zeitig Richtung Rhein mit dem Ziel Burg Stahleck. Dieser hübsche Ort bietet auch eine Jugendherberge und lädt mit seiner grandiosen Aussicht zum Fotohalt ein. Nur wenig weiter genossen wir im gleichnamigen Restaurant in Bacharach unseren ersten Kaffee. Die Entdeckungsreise führte uns durch kleine Dörfer, Berg auf und ab bis zur Anlegestelle der Fähre Kaub, die uns sicher auf die östliche Seite des Rheins brachte. Der Rhein fliesst dort nur noch etwa achtzig Metern über Meereshöhe und so kurvten wir wieder Bergauf bis zum Aussichtpunkt auf dem berühmten Loreleyfelsen. Für die Schifffahrt ist der Streckenabschnitt wegen den vielen Untiefen der gefährlichste Abschnitt auf dem Rhein.
Blick von der Loreley
Nach der Besichtigung der als Kulturerbe geschützten Gegend machten wir uns für unsere Mittagspause auf den Weg zum kleinen Wirtshaus in Kamp Bornhofen. Frisch gestärkt fuhren wir Kurve an Kurve durch die Gegend überquerten abermals den Rhein mit einer kleinen Fähre und besichtigten zum letzten Mal auf der Tour die Loreley, diesmal von der Gegenseite. Die Tagestemperaturen stiegen immer weiter an, so dass wir den Besuch bei den sieben Jungfrauen von Oberwesel (Felsbrocken im Rhein) auf eine andere Tour verschoben. Dafür hatten wir bei der Besichtigung der Burg Kastellaun etwas mehr Zeit. Auch hier, fast wie um jede Ecke entlang des Rheins stehen Burgen, Ruinen und Schlösser. Es lohnt sich immer mal wieder einen Halt einzulegen um die Bauten und Aussichten zu geniessen. Zum Abschluss noch die Rückfahrt zum Hotel und schon war die Expedition Mittelrhein vorbei. Den gemütlichen Ausklang und den Schlummertunk genossen wir uns in der gemütlichen Gartenwirtschaft des Hotels.
Coole Truppe auf der Burg Kastellaun
Der Sonntag war für die Moselregion reserviert. Nach reichhaltigem Frühstück fuhren wir in südwestlicher Richtung bis nach Traben – Trarbach und sogleich den Hang hinauf bis zur Ruine Grevenburg. Auf kurzem Weg hatte das schmale Strässchen zwanzig Prozent Steigung. Dieser Weg hatte sich bei weitem gelohnt, genossen wir für kurze Zeit in der Morgensonne die Rundumsicht über das Moseltal.
Ausblick von der Burgruine Grevenburg bei Traben – Trarbach
Nach dem kurzen Halt ging die Fahrt weiter durch die weitbekannten Rebhänge der Mosel bis wir in Cochem eintrafen um die Reichsburg zu besuchen. Kurz entschlossen liessen wir diese Idee dann bleiben. Die Konzentration von Ausflüglern im Städtchen war so gross, dass kaum ein Durchkommen war. Also rasteten wir gleich neben dem Fluss in einem gemütlichen Imbiss. Ja und wie es sein musste, spielte das Unvorhergesehene uns einen Streich. Begonnen hatte es mit einem auf der Tour geplanten Strässchen das mit einem Töfffahrverbot belegt war, danach kamen uns ein Dorffest und eine Motocrossveranstaltung in den weg. Also mussten wir wegen der vielen Umleitungen die Tour abkürzen und so wie es sein musste trafen wir trotzdem wieder wie geplant und Zeitgenau im Hotel ein.
Für den Rückreisetag hatten wir das Frühstück bereits auf sechs Uhr dreissig angesetzt. Und wie am Anfang des Berichtes schon erwähnt, standen die ersten doch bereits wieder zwanzig Minuten früher vor der Tür. Die Maschinen waren selbstverständlich auch schon beladen. Ich wollte dasselbe tun, doch siehe da, der Tag begann wie der Gestrige endete. In meinem Hinterreifen hatte sich ein Fremdkörper verirrt. Also los, so hatten wir den ersten Einsatz schon vor dem Kaffee. Glücklicherweise ist meistens ein Reperaturset im einen oder andern Gepäck mit dabei. Loch geflickt, Kaffee getrunken und nun wo kommt die Luft her. Das war doch kein Problem, etwas Fitness zum Frühstück und alles war bereit für die Heimreise.
Die Schraube hat den dreh raus
Fitness zur Morgenstunde
Nach einhundert Kilometern hatten unsere Maschinen Durst und bei der Kontrolle des Reifendrucks war alles in Ordnung. Also konnten wir zügig vorwärts fahren und machten in Bühl auf der Burg Windeck kurz vor dem Schwarzwald Mittagspause. Nochmals genossen wir den Weitblick in die Rheinebene. Bei klarem gutem Fernsichtwetter ist dieser Ort schon fast als Geheimtipp einzustufen.
Blick von der Burg Windeck
Gestärkt fuhren wir nun der Wärme wegen möglichst rasch via Freudenstatt, Schramberg und der Schwarzwaldhochstrasse bei Bargen wieder in die Schweiz zurück. In Humlikon beendeten wir kurz vor sechs Uhr abends bei einem kühlen Getränk unsere Viertagestour an Rhein und Mosel. Danach kamen alle Teilnehmer gesund zu Hause an.
Die vielen Eindrücke die wir in den Tagen gewonnen haben werden uns noch eine ganze Weile erfreuen und mit Sicherheit wird es wieder einmal eine Tour an den Mittelrhein geben.
Jürg Flacher